Wolfgang Kröger: „Der Urlaub der Gäste ist mir heilig“
Seit wenigen Tagen werden die Geschicke unserer SEETELHOTELS Usedom am Standort Heringsdorf von einem neuen Cluster Direktor geleitet – Wolfgang Kröger. Wir haben Ihn zum Interview getroffen.
Christopher Stahl: Guten Tag Herr Kröger. Ich freue mich, Sie im Namen der SEETELHOTELS Usedom willkommen heißen zu dürfen. Bevor wir gleich genauer über Ihre neuen Aufgaben sprechen würde ich Sie darum bitten, sich noch einmal genauer vorzustellen und uns zu erklären was Sie hier tun?
Wolfgang Kröger: Ich bin der neue Cluster Direktor im Seebad Heringsdorf seit dem 01. Juni. Ich bin gelernter Restaurantfachmann und stamme aus Hamm in Nordrhein-Westfalen. Seit fast 32 Jahren bin ich berufstätig. Über den F&B-Bereich bin ich irgendwann in die Hotellerie eingestiegen. Ich wollte immer für jede Position da sein. Dementsprechend habe ich viele Positionen durchlaufen. In den letzten 18 Jahren habe ich in der Privathotellerie gearbeitet. Zuletzt in Ahrenshoop elf ein halb Jahre im Künstlerquartier Seezeichen. Jetzt habe ich die Insel Usedom für mich neu entdeckt. Hier erwarten mich tolle Aufgaben und ein tolles Team.
Christopher Stahl: Was wissen Sie denn bisher über die Insel Usedom, wenn Sie sagen, dass Sie sie neu entdeckt haben?
Wolfgang Kröger: Als gebürtiger Westfale habe ich Mecklenburg-Vorpommern 2002 für mich entdeckt. Erst in der Region Wismar, daraufhin im Bereich Fischland-Darß-Zingst. Viele Gäste und Einheimische haben mir in dieser Zeit erzählt, dass das Bundesland zudem über eine „Sonneninsel“, unweit von Rügen entfernt, verfügt. Ich habe immer gedacht, dass das Fischland-Darß-Zingst über die meisten Sonnenstunden Deutschlands verfügt. Aber es gab da scheinbar noch eine andere Region, diesen Anspruch erfüllte. Ich dachte immer, die Insel Usedom sei ganz klein. Allerdings ist sie doch sehr groß und bietet eigentlich für alle Gästegruppen etwas. Egal ob das Familien mit Kindern sind, oder Individualgäste, für Ehepaare im besten Alter die sich etwas gönnen möchten. Es ist etwas für jedes Budget da. Usedom ist eine facettenreiche Insel mit tollen Angeboten.
Christopher Stahl: Sie haben am Anfang gesagt, dass Sie Cluster Direktor des Standort Heringsdorf sind. Was genau müssen wir uns unter dieser Aufgabe vorstellen?
Wolfgang Kröger: Es ist so, dass es hier in Heringsdorf den Pommerschen Hof gibt. Dies ist unser größtes Haus. In unmittelbare Nähe steht das Romantikhotel Esplanade. Zudem findet sich hier die Villa Aurora mit zwei Gebäuden sowie die Ostseeresidenz Heringsdorf mit ihren Apartments und zu guter Letzt das Usedomer Brauhaus. Dadurch, dass die genannten Gebäude alle nah beieinander stehen, ergibt sich die Aufgabe, nicht für jedes Haus einen einzelnen Direktor zu haben, sondern einen Manager zu installieren, der Synergien erfasst bzw. alle anfallenden Aufgaben zusammenträgt und sich um das Wohlergehen des gesamten Unternehmens in Heringsdorf kümmert. Das ist definitiv eine interessante und facettenreiche Aufgabe.
Christopher Stahl: Das klingt auf jeden Fall sehr umfangreich, bei den vielen Häusern die Sie gerade beschrieben haben. Besteht darin die größte Herausforderung, diese Vielzahl an Aufgaben zu koordinieren?
Wolfgang Kröger: Wir bieten unseren Gästen in Heringsdorf ganz unterschiedliche Zimmereinheiten und gastronomische Angebote. Das unter einen Hut zu bringen ist eine der Herausforderungen. Der anreisende Gast muss wissen, dass er nicht nur ein spezielles Angebot buchen kann, sondern dass immer noch ein Upgrade möglich ist. Ich kann zusätzlich eine Halbpension buchen, ich kann in ein Gourmetrestaurant gehen, ich kann Wellness-Anwendungen dazu buchen. Es gilt auf diese vielfältigen Möglichkeiten hinzuweisen. Wenn man lediglich ein Haus hat, dann sind die Möglichkeiten begrenzt. Hier jedoch steht dem Gast eine Wahlmöglichkeit zur Verfügung. Hier soll der Gast das Beste herausholen. Der Gast kann ja sogar vor Ort noch umbuchen, sofern die Kapazitäten da sind. Er soll feststellen: „Mensch, sie bieten ja das Angebot XYZ noch an. Dann möchte ich das gerne noch dazu buchen!“ Das ist interessant. Nicht nur für die Gäste, sondern für mich auch. Das ist eine ganz besondere Aufgabe.
Christopher Stahl: Sie erwähnten, dass Sie schon mehrere Jahrzehnte in der Berufssparte der Hotellerie tätig sind. Kann man die Aufgabe eines Hoteldirektors mit eines Fußballtrainers vergleichen? Dass er beim Antritt eines neuen Jobs seinen Stil mit einbringt an der Wirkungsstätte?
Wolfgang Kröger: Jeder Hotelmanager muss natürlich eine gewisse Persönlichkeit in den neuen Job mit einbringen. Jeder hat ein Stärken- und Schwächenprofil. Die Hauptaufgabe liegt dann einfach darin, die besonderen Stärken und des neuen Hauses bzw. in diesem Fall des neuen Clusters herauszufinden. Am Anfang, so habe ich es mir zur Pflicht gemacht, beobachte ich was funktioniert und was nicht funktioniert und einer Änderung bedarf. Es wird sicherlich einiges geändert werden. Aber natürlich immer nach Rücksprache, nach Kenntnisstand und nach der Notwendigkeit. Dinge die funktionieren müssen nicht geändert werden, so ist meine Ansicht. Diese kann man vielleicht noch optimieren. Aber es muss eben nicht alles auf einmal geändert werden.
Christopher Stahl: Kann man sagen, dass sich die Ansprüche des Gastes im Laufe der Jahre gewandelt haben? Als Sie vor 32 Jahren angefangen haben zu arbeiten, erwarteten die Gäste doch sicherlich etwas ganz anderes von einem Urlaub als heute, oder?
Wolfgang Kröger: Den schönen Urlaub möchten die Leute genauso gerne wie noch vor 30 Jahren. Die Bedürfnisse haben sich geändert. Das fängt an mit dem Ambiente, in das man sich einbucht. Niemand möchte im Urlaub schlechter wohnen als zu Hause. Die Ansprüche sind insofern gestiegen. Dieser Qualitätsanspruch geht durch sämtliche Schichten der Gesellschaft. Man setzt sehr auf Qualität. Alles was mit Urlaub zu tun hat, ist den Gästen heilig! Manchmal hat man nicht so viel Urlaub im Jahr, den man verbringen kann. Und wenn der Urlaub gebucht wird, dann soll alles stimmen. So sehe ich das privat auch. Mir ist nicht nur mein eigener Urlaub heilig, sondern auch der unserer Gäste. Davon leben wir.
Christopher Stahl: Sie haben das Stichwort „Sonneninsel“ schon erwähnt. Seit wenigen Tagen arbeiten Sie vor Ort und es sind bereits jetzt über 30 Grad. Erschwert einem dieser Umstand den Einstieg oder gehört diese Herausforderung schlicht dazu?
Wolfgang Kröger: Sommerliche Temperaturen machen mir nicht allzu viel aus. Meine Mutter lebt in Spanien. Sie sagt, „dass hier eigentliche nur noch die Palmen fehlen würden“. Man muss sehen, dass wir hier in Deutschland sind. Man muss Deutschland als touristische Destination für sich erkennen. Da sind wir als Deutsche auf einem guten Weg. Man muss nicht immer direkt ins Ausland fliegen. Unsere Heimat hat auch viel zu bieten. Die Ostseeküste ist absolut angesagt. Auch im Ausland. In der Schweiz ist die Ostsee beispielsweise immer noch ein Geheimtipp.
Christopher Stahl: Haben Sie in Ihren ersten Tagen vor Ort besondere und vielleicht auch persönliche Eindrücke sammeln können?
Wolfgang Kröger: Als besonderen, persönlichen Eindruck kann ich nur sagen, dass man hier auf der Insel sehr freundlich empfangen wird. Und das nicht nur von den Einheimischen. Man wird auf der Straße gegrüßt und das obwohl man sich noch nicht einmal kennt. Das ist sehr bemerkenswert und das habe ich so auch noch nicht überall erlebt. Das Gleiche gilt für die Mitarbeiter. Man ist willkommen. Man bekommt unheimlich viele Fragen im Vorfeld beantwortet. Es ist zwar alles neu, aber einem wird der Einstieg sehr leicht gemacht.
Christopher Stahl: Herr Kröger, ich bedanke mich ganz herzlich für das Gespräch und wünsche Ihnen viel Spaß bei Ihrer neuen Aufgabe.
Wolfgang Kröger: Ich bedanke mich ebenfalls und freue mich auf das, was ansteht.
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