Die älteste deutsche Strandkorbfabrikation: Das Korbwerk Usedom
Wenn es um traditionsreiche Handwerkskunst auf Usedom geht, führt kein Weg am Korbwerk Usedom vorbei. Diese historische Strandkorbfabrikation, die älteste ihrer Art in Deutschland, steht nicht nur für höchste Qualität, sondern auch für eine faszinierende Geschichte und stetige Innovation.
Die Ursprünge: Von Rostock nach Heringsdorf
Die Geschichte des Strandkorbs begann im Jahr 1882, als der Hof-Korbmachermeister Wilhelm Bartelmann aus Rostock den ersten Strandkorb entwarf. Eine rheumakranke Dame hatte ihn beauftragt, einen Sitzkorb für den Strand zu bauen, der vor Sonne und Wind schützt. Der erste Strandkorb, ein einfacher Einsitzer aus Markisenstoff, fand sofort großen Anklang bei den Badegästen. Elisabeth Bartelmann, die Ehefrau des Erfinders, eröffnete bereits ein Jahr später den ersten Strandkorbverleih in Warnemünde.
Den Massencharakter erreichte der Strandkorb jedoch erst nach 1920. In dieser Zeit gründete Carl-Martin Harder 1925 die Wolgaster Strandkorbfabrik, die später nach Heringsdorf verlegt wurde. Diese Fabrik existiert noch heute und feiert im nächsten Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum.
Handwerkskunst und Qualität
Ein Strandkorb vom Korbwerk Usedom ist mehr als nur ein Sitzmöbel – er ist ein Stück deutscher Handwerkskunst. „Unsere Strandkörbe werden zu 100 Prozent von Hand gefertigt“, erklärt Dirk Mund, Prokurist des Korbwerk. „Wer sich einen unserer Körbe kauft, darf sich sicher sein, dass er ein Produkt erwirbt, das mit viel Liebe und Handwerkskunst produziert wurde.“ Der günstigste Strandkorb startet bei 1390 €, doch die Investition lohnt sich, denn jeder Korb ist ein Unikat.
Tradition trifft Innovation
Obwohl der Strandkorb ein traditionelles Produkt ist, bleibt das Korbwerk Usedom nicht stehen. „Veränderungen im Bereich des Strandkorbes sind eher marginal, denn Abweichungen von der Tradition sind bei den Kunden gar nicht so gern gewünscht“, so Dirk Mund. Stattdessen setzt man auf Innovationen und Ergänzungen. So gibt es beispielsweise barrierefreie Strandkörbe und Modelle mit eingebauten Bluetooth-Lautsprechern. Solche Gimmicks machen den Strandkorb nicht nur komfortabler, sondern auch moderner.
Ein Stück Heimat für die Welt
Strandkörbe besitzen für viele Menschen eine unglaubliche Anziehungskraft. „Wer sich im Urlaub einen Strandkorb mietet, kauft sich im Grunde ein Stück Strand. Wer wiederum einen eigenen Strandkorb kauft, bringt sich den Strand mit nach Hause.“ Diese besondere Verbindung zur Heimat hat dazu geführt, dass Strandkörbe des Korbwerks Usedom mittlerweile auf der ganzen Welt zu finden sind. Von Panama über Chile bis Australien und die USA – überall schätzen Menschen die Qualität und das Gefühl von Heimat, das ein Strandkorb des Korbwerk Usedom vermittelt. „Einen Strandkorb haben wir sogar mal auf die Zugspitze geschickt“, erzählt Herr Mund stolz.
Ein neues Highlight: Die wundervolle Welt des Badens
Seit letztem Jahr hat das Korbwerk Usedom eine faszinierende Erweiterung erhalten: „Die wundervolle Welt des Badens“ lädt Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen. Was trugen die Deutschen in den 20er Jahren oder in den Sixties eigentlich am Strand? Welche Maßnahmen ergriff der Reichskommissar Franz Bracht, um sittenwidriges Baden zu verhindern? Und welcher weltberühmte UFA-Star bekam auf Usedom einen Korb?
Das Museum bietet Antworten auf diese Fragen und vieles mehr. Wenn sich bei Kaiserwetter die Promenaden in den Kaiserbädern füllten, gab und gibt es immer etwas zu sehen! Das Bademuseum in Heringsdorf ist das erste und einzige seiner Art auf Usedom und nimmt die Besucher mit auf eine Reise durch die Geschichte der Strandmode. Ob prunkvolle Badeanzüge aus den 20er Jahren oder bunte Bikinis aus den 60ern – hier können Sie die Entwicklung der Bademode hautnah erleben. Lassen Sie sich entführen in eine Zeit, in der Strandmode mehr als nur Kleidung war, sondern ein Ausdruck von Stil und gesellschaftlichem Wandel.
Fazit
Das Korbwerk Usedom ist ein beeindruckendes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Innovation. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und Liebe zum Detail schaffen sie es, ein traditionelles Produkt immer wieder neu zu interpretieren und weltweit Menschen zu begeistern. Wenn Sie das nächste Mal auf Usedom sind, sollten Sie unbedingt einen Blick auf diese einzigartige Strandkorbfabrikation werfen und vielleicht sogar ein Stück Strand mit nach Hause nehmen.
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